Helmut Eisele jr. WELFEN UND STAUFER - Das sagenhafte Spiel
Einen erheblichen Vorteil bei diesen Auseinandersetzungen hat freilich diejenige Partei, der es gelingt, die Gunst einer damals bedeutenden Frau zu erlangen: Hildegard von Bingen. So wie in der wirklichen Historie sich bedeutende weltliche Herrscher an die "heilige Äbtissin" wandten, wenn sie nicht mehr weiter wussten (Friedrich Barbarossa, Welf VI.), so ist auch in unserem Drachenkampfszenario möglich, die Unterstützung dieser "gottgeweihten" Persönlichkeit zu bekommen. Dies ist zwar nicht so ganz einfach (weil Hildegard zunächst für die "Einheit des Heiligen Reiches" plädiert), wirkt sich dann aber in den Kämpfen mit der konkurrierenden Partei und insbesondere beim "letzten Gefecht" (dem Drachenkampf) als "Hildegard-Bonus" aus.
Der "Einbau" Hildegard von Bingens ist hauptsächlich dem Bestreben geschuldet, das Regelwerk und den Spielmechanismus aufzuwerten (so dass es nicht nur darum geht, Festungen zu erobern und Feldschlachten zu schlagen). Er geschah jedoch auch aus Respekt vor einer außergewöhnlichen historischen (weiblichen) Persönlichkeit, die in der bloßen Abfolge weltlicher (männlicher) Herrscher normalerweise nicht auftaucht. Wenn das so konzipierte Spiel dazu beiträgt, Interesse für die wirkliche (historische) Hildegard von Bingen zu wecken, wäre insofern einem Anliegen des Autors Genüge getan.
Neben dem Downloaden der Regel ist es auch möglich, diese in Broschürenform (s/w; A5) gegen Voreinsendung von 3 Euro in Briefmarken zu bestellen, unter folgender Adresse: W.Rahders, Steigertahlstr.5, 30451 Hannover.
Das Regelwerk basiert auf den Erfahrungen des ursprünglichen "sagenhaften Spiels", welches bei der Erstauflage von "Welfen und Staufer" als Einführungsspiel und Ergänzung zum Hauptspiel ("Das historische Spiel") diente. Wir haben es hierbei im wesentlichen mit einem Kampfspiel zu tun, bei dem es darum geht, einen in Aachen residierenden Drachen zu besiegen. Zivilisatorisch friedlichere Komponenten des Hauptspiels (Stadtgründung, Hochzeit, Königswahl und -Krönung) kommen nicht vor. Diejenige Partei, der es gelingt, zuerst mit großer Streitmacht vor den Toren Aachens zu erscheinen, den Drachen niederzukämpfen und eine gefangene Jungfrau zu befreien, hat das Spiel gewonnen (wobei einer ihrer führenden Repräsentanten am Kampf teilgenommen haben und diesen lebend überstanden haben muss). Bei dem lange währenden Zwist zwischen Welfen und Staufern versteht es sich, dass beide Parteien Gefahr laufen, mehr gegeneinander als gegen das Monster zu kämpfen - besagt doch eine alte Überlieferung, dass nur eine vornehme deutsche Adelsfamilie zur Führung dieses Kampfes berufen sei. Dies beziehen natürlich beide Parteien auf sich und versuchen nach Kräften, die Konkurrenz zu schwächen.
Letzte Aktualisierung diese Seite: 24.10.2006 (Version 1.0)