14.07.18 (Feldpostbrief ohne Stempel)

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Sonntag den 14. 7. 18

Liebste Martha!

Heute sind wir schon acht Tage im Westen. An Postempfang ist noch nicht zu denken. In die lausigste Gegend Frankreichs hat man uns gesteckt. Hoffentlich ändert sich bald das Bild. Kommt unser Angriff auf allen Angriffsstellen der Front den Franzosen überrascht, ohne daß er irgend etwas von unseren Vorbereitungen gemerkt hat, so steht für ihn diesmal viel auf dem Spiel. Die Offensive auf dieser Angriffsstelle mit Erfolg durchgeführt bringt Reims zu Fall und unter günstigen Bedingungen auch Verdun. Somit könnten wir dann den Truppen bei St. Mihiel, südlich Verdun die Hand reichen.

1. Fortsetzung

Die Ausdehnung der Angriffsfront ist uns nicht bekannt. Wir sehen nur, was vor uns geschieht. Hoffentlich greift man auch östlich von Amiens an, denn es muß unter allen Umständen gelingen bis zum Herbst die zusammenhängende Front bei Amiens zu trennen. Sollte das nicht gelingen, stehen wir im nächsten Jahr unter weit ungünstigeren militärischen Bedingungen den Feinden gegenüber. Wenn Du diesen Brief erhältst ist die Schlacht schon in vollem Gange. Hoffen wir also dieses Mal auf vollen Erfolg. -- Was gibt es sonst Neues dort? Geht’s Dir gut und Deinen Mädchen? Für den Fall, daß mein vorgestriges Schreiben mit dem ausgefüllten Urlaubsformular noch nicht in Deine Hände gekommen ...

(Schluß fehlt)

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Version 1.0 Gerhard - Hermann Kuhlmann, November 2005