Politisch war er ein Extremist, der im angelsächsichen Gesellschaftsmodell (Demokratie und freie Marktwirschaft) den Antipoden, den ideologischen und kulturellen Todfeind des deutschen Weges sah.
So hat er einen festen Platz in der langen Ahnenreihe des deutschen Anti-Amerikanismus.
Am 29. Februar 1916 hatte der Chef der Hochseeflotte, Vizeadmiral Scheer, den „warnungslosen U-Bootkrieg“ gegen bewaffnete neutrale Handelsschiffeohne Erlaubnis der deutschen Regierung aber mit Rückendeckung des Staatssekretärs des Reichsmarinamtes, Großadmiral Tirpitz und des Chefs des Generalstabs des Feldheeres, Generaloberst von Falkenhayn, wieder aufgenommen.
Die Regierung unter Reichskanzler von Bethmann-Hollweg hat sich dem entschieden widersetzt und gewann Kaiser Wilhelm II. am 5. März zu einer Stellungnahme gegen den U-Bootkrieg gegen neutrale Schiffe. Am 12. März schrieb der in der Öffentlichkeit populäre Tirpitz sein Rücktrittsgesuch, das Kaiser Wilhelm II. am 17. März auch annahm. In seiner Rede vor dem deutschen Reichstag am 18. März 1916 warnte der Reichskanzler vor den Folgen des verschärten U-Bootkriegs. Die Vereinigten Staaten von Amerika und die gesamte übrige neutrale Welt würden dem Deutschen Reich auch noch den Krieg erklären und dieses würde dann unvermeidlich unterliegen „Man wird uns erschlagen, wie einen tollen Hund.“ (zitiert nach Hans Herzfeld, Der erste Weltkrieg, München 1968 S. 175)
Dem entgegen stand Großadmiral Alfred von Tirpitz. Für ihn war die unversöhnliche Feindschaft Kontinentaleuropas gegenüber der angelsächsischen Welt Kern seiner Weltanschauung.
Postkarte o.J. (zwischen 1914 und 1918)
Berliner Verlag GmbH (Berlin)
Karton, Lichtdruck, 14,1 × 9.
Die Flagge des Staatssekretärs des Reichsmarineamtes